Rasiermesser

Heute beherrschen elektrische Rasiergeräte und einfache Nassrasurgeräte den Markt. Archaisch oder moderner Lifestyle, die Bartpflege mittels Rasiermesser ist auch nach Jahrhunderten Bestandteil hoher Rasierkultur. Schaumschlagend und pinselbewaffnet wird die Nassrasur immer wieder zu einem Erlebnis der besonderen Art.


Herstellung

Als Grundmaterial für gute Rasiermesser bevorzugt man Normalstähle mit einem Kohlenstoffanteil von min 0,6%, um ein Höchstmaß an Härte, Elastizität und Verschleißresistenz zu erlangen.

Der Rohling besteht aus einem Spaltstück zwischen 20-25 mm Breite und 5-6 mm Stärke.
Die aufgeglühten Spaltstücke werden unter immensem Druck eines Fallhammers im Gesenk warmgeschmiedet. Der Vergütungsprozess, das so genannte Härten hat eine sehr große Bedeutung für den Rohling. Je nach Stahlqualität wird dieser auf bis zu 1.300°C erhitzt und anschließend in Spezialöl abgeschreckt. Die Temperaturgrenzen sind oft ausschlaggebend. Das anschließende Anlassen bei 200 bis 400°C, je nach Stahlsorte, gibt der Klinge Elastizität und Zähigkeit.

In ca. 15 Arbeitsstufen erfolgt nun der Hohlschliff auf Spezialmaschinen. In Folge werden Erl und Rücken geschliffen und feingeschliffen. Danach erfolgt das Pliessten (spezieller Feinschliff bzw. Politur mit Körnung 100-600) der Hohlseite. Nachdem die beiden Schalenhälften in der Art befestigt worden sind, dass ein leichtes Einklappen des Rasiermessers garantiert werden kann, erfolgen die letzten Kontrollarbeiten, wie z. B der Feinabzug, Ledern und Einfetten.

Beschalungen und Klingenausführungen
Die Schalen der Rasiermesser bestehen aus Celluloid (als Schildpatt-, Elfenbein- oder Perlmutt-Imitat), echtem Büffelhorn oder Perlmutt, Ebenholz, Pakkawood, Micarta, Knochen oder auch rostfreiem Stahl.

 


Bei den Klingen unterscheidet man:



3/8" derb oder 1/2" hohl --> für Salon- u. Klinikbedarf, Augenbrauen
4/8" derb oder 1/2" hohl --> für Salon- u. Klinikbedarf, schwachen Bart
5/8" 1/2" hohl oder 1/1" hohl --> für universelle Bartrasur
6/8" Gradkopf oder Spitzkopf --> für den erfahrenen Rasierer
7/8" oder 1/1 hohl mit Doppelansatz --> für sehr starken Bartwuchs

A: derbes Messer
B: hohl
C: 1/4 hohl


Die Pflege
Die richtige Pflege eines Rasiermessers ist Voraussetzung für den Erhalt und die lange Lebensdauer dieses traditionellen Herrenaccessoires.
Nach jedem Gebrauch muss das komplette Messer mit klarem Wasser abgespült und danach gründlich abgetrocknet werden. Sollte es vorkommen, dass ein Rasiermesser längere Zeit nicht benutzt wurde, so wäre eine leichte Einfettung mit etwas Öl ratsam.
Das Messer niemals feucht und unbelüftet lagern.

Abziehriemen und Ledern
Während flache Messer (sog. Stoßmesser) auf so genannten Stoßriemen (Riemen mit Holzgriff) abgezogen werden, benutzt man für 1/2 oder 1/1 hohle Messer Hängeriemen, z. T. mit Drehknauf zum Aufhängen, aus feinem Rindleder oder dem sehr geschmeidigen Juchtenleder, zum Teil mit Hanfschlauch auf der Rückseite; dieser dient dazu, den Grat in die vom Messer wegweisende Richtung aufzurichten. Die Lederseite kann bei Bedarf mit feiner Schleifpaste (Paste Rot) und zum abschließenden Polieren auf separatem Riemen mit Polierpaste (Paste Schwarz) hauchfein eingerieben und mit dem Handballen eingewalkt werden. Das Ledern erfolgt im flachen Winkel mit aufgelegtem Rücken, der in Ziehrichtung vom Körper weg weist. Das Messer soll beim Wechseln über den Rücken gedreht und dann wieder zum Körper hin abgezogen werden. Ein Richtungswechsel über die Schneide lässt diese rund (ballig) werden und den Schnitt verlieren, hier hilft nur der Nachschliff durch einen Fachmann!

 

1. Wie pflege ich das Rasiermesser?
Die richtige Pflege eines Rasiermessers ist Voraussetzung für den Erhalt und die lange Lebensdauer dieses traditionellen Herrenaccessoires.
Während Rasiermesser aus rostfreiem Stahl weniger Anforderungen stellen, müssen übrige Messer nach jedem Gebrauch mit klarem Wasser abgespült und gründlich abgetrocknet werden. Während längerem Nichtgebrauch empfiehlt sich Einfetten mit leichtem Öl. Ebenso sollte das Messer nicht feucht und unbelüftet lagern.
Keine allgemeingültige Regel gibt es über das Abziehen (Ledern) von Rasiermessern; in manchen Fällen genügt ein leichtes Abziehen über den Handballen, zumal wenn das Messer zwischen den Rasuren mehrere Tage Ruhe hatte.
Nassrasierer alter Schule wissen: "Die Wate (Schneide) wächst", d. h. der mikroskopisch erkennbare hauchfeine Grat auf der Schneide verändert sich bei der Rasur, kehrt danach aber in seine alte Position zurück, er streckt sich und wird wieder hauchfein. Trotzdem, irgendwann trägt sich dieser feine Grat dennoch ab und dann sollte der passende Abziehriemen zugekauft werden.

2. Wie geht das Ledern auf dem Abziehriemen?
Während flache Messer auf sogenannten Stoßriemen (Stoßmesser) abgezogen werden, benutzt man für 1/2 oder 1/1 hohle Messer Hängeriemen aus feinem Rindleder oder dem sehr geschmeidigen Juchtenleder entweder mit Drehknauf zum Aufhängen oder mit Hanfschlauch auf der Rückseite, der dazu dient den Grat in die vom Messer wegweisenden Richtung auszurichten. Die Lederseite kann bei Bedarf mit feiner Schleifpaste ( Paste Rot) und zum abschließenden Polieren auf separatem Riemen mit Polierpaste (Paste Schwarz) hauchfein eingerieben und mit dem Handballen eingewalkt werden. Das Ledern erfolgt im flachen Winkel mit aufgelegtem Rücken, der in Ziehrichtung vom Körper weg weist. Das Messer soll im Wechsel über den Rücken gedreht und dann wieder zum Körper hin abgezogen werden. Ein Richtungswechsel über die Schneide lässt diese rund (ballig) werden und den Schnitt verlieren. Hier hilft dann nur der Nachschliff.

3. Wie rasiere ich mich mit einem Rasiermesser?
Der Neuling beginnt zunächst mit den unproblematischen glatten Gesichtszonen. Dazu hält man das aufgeklappte Rasiermesser mit Daumen und drei Fingern so, dass die geöffnete Schale vom Gesicht weg weist. Die mit gutem Rasierseifenschaum vorbereitete und geschmeidige Haut muss gestrafft werden und das Messer muss zunächst mit einem Winkel von ca. 30° mit und beim nächsten Rasiergang gegen den Bartstrich bewegt werden. Zu flach geführt reisst das Messer die Stoppeln, zu steil schneidet es die Haut. Stets in Schneiderichtung bewegen, niemals horizontal (Verletzungsgefahr), stets gleichmäßig durchziehen und an Ecken, Grübchen und Oberlippe das Messer ein wenig steiler halten.
Wird das Messer durch Fall oder beim Einklappen in die Schale beschädigt, soll es nicht mehr weiterbenutzt werden. Hier hilft kein Ledern, sondern nur der ordentliche Nachschliff und Abzug durch einen Fachmann.

4. Welcher Stahl ist am besten für Rasiermesser geeignet?
Als Grundmaterial für gute Rasiermesser gelten Normalstähle mit Kohlenstoffanteilen von 0,6% und mehr, die bei einem sorgfältigem Härte- und Verarbeitungsprozess ein Höchstmaß an Härte, Elastizität und Verschleißfestigkeit erreichen. Die Vorzüge der rostfreien Stahlqualitäten liegen in den geringeren Pflegeansprüchen.

5. Mein kürzlich erworbenes Rasiermesser rasiert nicht mehr ordentlich. Muss ich es abziehen und wie oft ist das erforderlich?
DOVO Rasiermesser sind werkseitig zum Gebrauch abgezogen (Handabzug auf Leder). Wenn Sie im Besitz eines geeigneten Abziehriemens sind, sollten Sie trotzdem beachten, dass das Rasiermesser nach Gebrauch zunächst ruhen muss. Nach vorsichtigem Abspülen und Abtrocknen sollten vor dem nächsten Gebrauch mindestens 24 - 48 Stunden vergehen, da sich der feine Grat auf der Schneidkante in extremer Zeitdehnung wieder aufrichtet. Wird das Messer zu früh (und dabei fälschlich durch Drehen über die Schneide statt über den Rücken) geledert, reisst dieser für die tiefe Rasur notwendige Grat ab. Zwischen 6 und 15 Rasuren ohne zwischenzeitliches Ledern sind möglich.

6. MERKUR bietet neben den modernen Klingensystemen auch die klassisch doppelschneidigen Klingen an - bietet das noch Vorteile?
Dem Nassrasierer, der Wert auf Bequemlichkeit bei der Morgentoilette legt, werden die jüngsten Klingensysteme der führenden Anbieter, für die MERKUR entsprechende Adaptersysteme zur Auswahl anbietet, entgegenkommen. Anderseits sind die doppelschneidigen MERKUR Super Platinum-Klingen oder vergleichbare Produkte anderer Hersteller zu den MERKUR Klassikern oder den aktuellen Designmodellen FUTUR und VISION
a) wirtschaftlicher (geringerer Preis bei längerer Nutzung)
b) der Umwelt zuträglich ( da nicht Stahl mit Kunststoff verbunden ist).
Nach kurzer Eingewöhnungszeit werden Sie die Vorteile erkennen.